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10 Tipps für nachhaltiges Reisen

Sanne Bakker

Responsible Travel Coach

Das portugiesische Fremdenverkehrsamt und die Anreize der EU zur Förderung einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung haben hier sicherlich einen Wandel herbeigeführt. Portugal ist mit umfassenden Investitionen in Solarfarmen ebenfalls Vorreiter in Sachen grüner Energie und Nachhaltigkeit. Zwar sind wir auf dem richtigen Weg, es gibt aber noch viel zu tun.

Nachhaltiges Reisen wird weltweit immer beliebter. Auch wenn du den Gedanken, in einen mit fossilen Brennstoffen betriebenen Camper zu springen, nicht unbedingt mit dem Begriff vom nachhaltigen Reisen in Verbindung bringst, kann dies eine umweltfreundliche Art sein, Urlaub in Portugal zu machen! Wir alle können dazu beitragen die neue, nachhaltige Vision Portugals Wirklichkeit werden zu lassen, indem wir kleine, wirkungsvolle Veränderungen umsetzen!



10 Tipps für nachhaltiges Reisen:

Tipp 1: Langsam reisen, mehr sehen und weniger verbrauchen

Langsames Reisen liegt Siesta Campers im Blut! Unsere Vintage-Camper tuckern mit 80 bis 100 km/h dahin. Ganz nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel! Dies beschreibt im Wesentlichen das Erlebnis mit unseren Vintage-Campern. Bei dieser Geschwindigkeit scheint die Zeit langsamer zu vergehen, während man den Moment mit Blick durch die große, gewölbte Windschutzscheibe des VW-Busses genießt. In Portugal herrscht insgesamt ein langsamerer Lebensrhythmus als in nördlicheren Regionen. Passt man sich diesem Rhythmus an, wird man eins mit der Umgebung.

Du musst dich nicht mehr hinter einem Busch verstecken, wenn die Natur ruft! Wir sind der einzige Vermieter in Portugal, der kostenlose Mobiltoiletten mit Solbio Bio-Toilettenflüssigkeit anbietet! Bei uns steht Verantwortung vor dem Profit! Wir konnten die verheerenden Auswirkungen von Hunderten von "Van-Lifern" beobachten, die die wunderschönen Naturparks als Freilufttoiletten missbrauchen. Du kannst dir sicher vorstellen, wie schlimm das ist.

Wir möchten durch unsere Empfehlungen für nachhaltiges Reisen ein positiveres Image des Campervan-Life in Portugal vermitteln! Achte darauf, dass du nachts keine Müllsäcke vor dem Camper liegen lässt. An manchen der schönsten Strände in Portugal gibt es wilde Füchse, die die Säcke aufreißen und mit dem Inhalt die schöne Küste „verzieren“. Am Rande vieler kleiner Dörfer und Städte findest du Sammelstellen mit großen Abfallbehältern.

Extra Tipp: Wenn du nicht auf Campingplätzen übernachten möchtest, kannst du bei den meisten dennoch gegen eine geringe Gebühr deine mobile Toilette entleeren und duschen!

Mann, der beim Camping in ein Reisentagebuch schreibt.



Tipp 2: Einweg-Kunststoffe verbannen

Jedes Jahr landen rund 8 Millionen Tonnen Plastik in unseren Ozeanen! Nichts ist so überflüssig wie das Wegwerfen von Plastik, nachdem man es nur einmal benutzt hat. In unseren Campervans findest du weder Plastikbesteck noch Plastikbecher. Dafür sind unsere Camper mit Keramiktellern, Tassen und Gläsern für einen stilgerecht gedeckten Tisch bestückt!

Außerdem kannst du dir eine wiederverwendbare Wasserflasche zulegen, die du vor deiner Abreise in unserer Niederlassung auffüllen kannst! Alle Supermärkte in Portugal verkaufen recycelte Einkaufstaschen.

Frage einfach nach „um saco reciclado“. Auch in unseren Niederlassungen bieten wir diese an. Du kannst sie auf den Wochenmärkten für dein Gemüse verwenden. Abgenutzte Einkaufstaschen tauschen die Supermärkte kostenlos aus!



Tipp 3: Das Land und das Meer respektieren

Portugals Küsten sind atemberaubend schön und die natürliche Artenvielfalt ist erstaunlich! Die menschliche Besiedlung und eine armselige Camping-Etikette bedrohen jedoch diese empfindlichen Lebensräume! Wenn du also vorhast in der Natur zu Campen, solltest du ihr mit Respekt und Verstand begegnen.

Zu wissen, wo man campen kann und wo nicht, ist ein wichtiger Punkt für nachhaltiges Reisen und bei jedem Roadtrip mit Übernachtung. Bevor du aufbrichst, lies unsere nützlichen Ratgeber über Wildcampen Portugal und unsere persönlichen Empfehlungen der besten Campingplätze!



Tipp 4: Freiwilligenarbeit leisten 

Reisen mit Purpose kann sehr erfüllend sein. Mach das Beste aus deinem Urlaub und engagiere dich freiwillig. Erst kürzlich haben wir unsere Partnerschaft mit Gone West angekündigt, um bei der Aufforstung Portugals zu helfen!

Ab November 2022 erwarten wir die ersten Freiwilligen, die uns dabei helfen werden, einheimische Bäume in einem von Waldbränden betroffenen Gebiet zu pflanzen. Wenn du mitmachen möchtest, sprich mit uns. Außerdem führen Organisationen wie die Stiftung Oceano Azul Strandreinigungsaktionen durch, um die portugiesischen Küsten und Meeresgebiete intakt zu halten. Unsere Campervans bieten die Freiheit, überall hinzugelangen. Wenn deine Reisepläne für einen nachhaltigen Urlaub sich nicht mit einer der organisierten Veranstaltungen vereinbaren lassen, kannst du auch auf eigene Faust anreisen!

Reise nachhaltig und ehrenamtlich.



Tipp 5: Vorsichtig sein und Sicherheitsbestimmungen befolgen

Grillen im Freien ist eine tolle Sache! Du solltest jedoch beachten, dass die trockene Vegetation des portugiesischen Sommers leicht entzündlich ist und Waldbrände recht häufig auftreten! Jedes Jahr richten brennende Wälder in ganz Portugal schwer zu behebende Schäden an. Sei vorsichtig und grille nicht in dichten Eukalyptuswäldern. Bitte beachte und befolge die Anweisungen der örtlichen Behörden, der Feuerwehr (Bombeiros) und der Campingplätze zum sicheren Umgang mit Feuer und Grillen. Vom 15. Mai an und bis Oktober ist offenes Feuer ganz verboten!



Tipp 6: Nachhaltige Bootstouren

Die Geschichte der portugiesischen Seefahrt ist lang und ereignisreich! Während der Blütezeit der Entdeckungen konnte es keine andere Nation der Welt mit der portugiesischen Flotte aufnehmen. Eine Bootstour gehört in Portugal daher auf jeden Fall auf die Liste der beliebtesten Urlaubsaktivitäten. Das können die traumhaften Touren zu den Höhlen vor Lagos, in das Naturschutzgebiet der Ria Formosa oder Flussfahrten zur mittelalterlichen Stadt Silves sein. All diese Bootstouren sind fantastisch!

Es gibt aber nichts traurigeres als Benzinschlieren auf dem Wasser und der Geruch nach Abgasen während man diese traumhaften Kulissen genießt. In Portugal hat man seit neuestem eine absolut nachhaltige Möglichkeit diese Touren mit solarbetriebenen Elektrobooten zu genießen, um nachhaltiges Reisen zu fördern!

Erst kürzlich wurde in Lagos die weltweit erste Messe für Elektroboote ausgerichtet, sodass inzwischen zahlreiche Öko-Bootstouren angeboten werden, von denen viele von qualifizierten Meeresbiologen begleitet werden, die einen Einblick in diese erstaunlichen unberührten natürlichen Lebensräume geben. Näheres findest du hier: Ria Formosa Eco Boat Tour.



Tipp 7: Lokal einkaufen

Ganz Portugal und viele Unternehmen und Gemeinden sind stark vom Tourismus abhängig. Es gibt deshalb keine bessere Möglichkeit die Einheimischen zu unterstützen, als lokal einzukaufen! Durch den Kauf lokal hergestellter Produkte bleibt das Geld in den Händen der einheimischen Kunsthandwerker. Die Entscheidung für lokal hergestellte Produkte trägt dazu bei, die schädlichen Auswirkungen des Transports von Waren über weite Entfernungen zu vermeiden. Im Gegenzug erhälst du eine schöne Erinnerung an dein Abenteuer und hast gleichzeitig nachhaltiges Reisen gefördert!



Tipp 8: Lokal essen

Kaufe frische Produkte aus der Region, die der Jahreszeit entsprechen. Frisches von den einheimischen Bauern gezogenes Gemüse findest du auf den lokalen Märkten (Mercado). In den meisten kleineren Orten wird am Samstagmorgen ein Markt abgehalten, der bis mittags andauert. Die netten alten Damen an den Ständen sind Bäuerinnen und kaufen ebenfalls bei anderen lokalen Erzeugern ein.

Falls du Vegetarier bist, sind diese Märkte eine wahre Fundgrube für frische Bio-Produkte. Oft findest du auch kleine Obst- und Gemüsestände am Straßenrand, an denen du anhalten und deine Vorräte auffüllen kannst, ohne in die Städte fahren und große Supermärkte aufsuchen zu müssen. Wenn du in der letzten Novemberwoche an der Westküste bist, musst du unbedingt die Süßkartoffeln aus Aljezur probieren! Dort gibt es sogar ein Süßkartoffelfestival.



Tipp 9: Unverbrauchte Lebensmittel und Vorräte spenden

So sehr du dich auch bemühen magst nachhaltig zu reisen ist es doch sehr wahrscheinlich, dass unverbrauchte Vorräte übrig bleiben. Du kannst sie in unserer Niederlassung abgeben. Wir behalten gerne alles, was wiederverwendet werden kann, um es den nächsten Reisenden anzubieten. Um die Verschwendung von Lebensmitteln und anderen Dingen zu minimieren, können wir diese in unseren Niederlassungen in Lissabon, Porto und Faro lagern. Es ist zwar nicht immer alles vorrätig, dafür gewinnen unsere Bemühungen um ein nachhaltiges Reisen aber an Schwung.



Tipp 10: In die Sandalen schlüpfen und Wein trinken!

Kaufe portugiesische Weine mit natürlichen Korkverschlüssen! Diese Weine sind außerhalb Portugals nicht nur relativ unbekannt, sie sind auch unvergleichlich im Geschmack und stammen von kleinen Weingütern. Korkeichenwälder gehören zu den artenreichsten Lebensräumen der Erde! Vom Aussterben bedrohte Tierarten wie der Iberische Kaiseradler, der Iberische Luchs und der Berberhirsch sind auf das durch Korkeichen geschaffene Ökosystem angewiesen!

Eine geerntete Korkeiche bindet fünfmal mehr CO₂ aus der Atmosphäre als jeder andere Baum und trägt so zur Eindämmung der globalen Erwärmung bei. Die äußere Rinde wird alle 7-9 Jahre entfernt. Sobald eine Korkeiche entrindet ist, absorbiert sie 3-5 mal mehr CO₂ als üblich, um den Regenerationsprozess zu fördern!

Der von Birkenstock verwendete Kork stammt aus Produktionsüberschüssen der Wein- und Flaschenabfüllindustrie in Portugal. Anstatt sie zu entsorgen, verwenden Birkenstock und andere Unternehmen diese wertvolle natürliche Ressource als Rohmaterial für ihre Sohlen.

Schlüpfe also in deine Sandalen, trink portugiesischen Wein und umgib dich mit einer Aura allwissender ökologischer Selbstzufriedenheit. Du weißt, dass du nachhaltig reist und zur zukünftigen Nachhaltigkeit Portugals beiträgst.

Tourist genießt Portugals nachhaltig produzierten Wein.

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