Kann ich in Portugal wildcampen?
- Ja, wildcampen ist in Portugal wieder erlaubt (mit ausnahmen)! Seit dem 19. Juli: „Übernachtungen in vom IMT (Institut für Mobilität und Transport) zugelassenen Wohnmobilen sind für einen Zeitraum von maximal 48 Stunden erlaubt", so die Änderungen der Artikel 48 und 50-A der portugiesischen Straßenverkehrsordnung. Das Wildcampen ist nach wie vor auf Flächen des Natura-2000-Netzwerks, in Schutzgebieten und in Gebieten, die unter die Küstenentwicklungspläne fallen, verboten. In diesen Fällen beträgt die Geldstrafe 120 bis 600 Euro. Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass die verabschiedeten Änderungen noch nicht in Kraft getreten sind, sondern erst noch ein formelles Verfahren durchlaufen müssen.
- Bevor ihr wild campen geht, informiert euch über die besten campingplätze in Portugal. Sie sind schön, zugänglich, erschwinglich und bieten Stellplätze für Wohnmobile! Bonus: Ihr müsst euch keine Sorgen um ein Bußgeld machen.
- Turismo de Portugal gibt Auskunft über legale Übernachtungen, sogenannte Asa. Für ein paar Euro pro Nacht kann man seine Toilette und Schmutzwasser entleeren und die Batterien aufladen.
- Neue Projekte wie z.B.: homecamper, Camperland, campspace, EVAZION und PORTUGAL EASYCAMP erlauben Privatanbietern, ihr eigenes Grundstück und Einrichtungen wie auf einem Campingplatz anzubieten. Ein paar davon sind echte Fundstücke und bieten eine ganz neue Art des Reisens!
Siesta Campers ist das ursprüngliche Unternehmen für die Vermietung von Wohnmobilen in Portugal. Es ist unsere Priorität, diesen Lebensstil zugänglich und nachhaltig zu machen! Allein die Vorstellung von Wildcamping in Portugal bringt ein Gefühl von Freiheit und Abenteuer mit sich. Nacktbaden im See, Feuerholz für das abendliche Lagerfeuer sammeln, durch die Wälder streifen und dabei auf keine Menschenseele treffen – wer mag das nicht? Es gibt zwar ein neues Gesetz, aber das bedeutet nicht, dass man auf den Genuss von Freiheit und Wildnis nun ganz verzichten muss, besonders angesichts der neu entstehenden Vielfalt von Campingplätzen!
Wildcampen bedeutet in Portugal für gewöhnlich von der Hauptstraße abzubiegen und dann, der Park 4 Night App folgend, einen dubiosen, kurvigen Feldweg hinunter zu zuckeln bis man plötzlich an jenem idyllischen Traumspot ankommt, den man auf Instagram so oft bewundert hat! Auf einmal steht man vor einem menschenleeren Strand mit wundervoller Aussicht auf das Meer! Und all das ganz umsonst, ohne einen Cent dafür zu zahlen… aber das stimmt leider so nicht! Die ökologischen Folgen lassen sich nicht verleugnen und das Land braucht Zeit, um sich davon zu erholen.
Vor 10-20 Jahren war Wildcampen in Portugal eine harmlose Angelegenheit. Der Großteil der furchtlosen Abenteurer, die die ausgetretenen Pfade verlassen haben, waren Hippies und Surfer, die ihre eigenen kleinen Schaufeln mitbrachten, um damit ihr Geschäft ordentlich zu vergraben. Es waren wenige und sie waren nicht auf der Suche nach einem flüchtigen, billigen Urlaub, einem Werbetrip für die Instagram Karriere oder ein wenig Spaß im Überbrückungsjahr, sondern für sie war das Leben im Einklang mit der Natur eine bewusste Lebensform! Für eine ehrliche Wohnmobil-Tour durch Portugal, wertvoll zu wissen!
Sie verursachten kaum Plastikabfälle und gaben sich Mühe, ihren Wildcamping Platz sauberer zu verlassen als sie ihn vorgefunden haben. Wir wollen damit nicht sagen, dass es heute keine umweltbewussten Camper mehr gibt. Aber es ist höchste Zeit, diesen Geist in allen Campern wiederzubeleben, in ihnen das Bewusstsein für ein harmonisches Zusammenleben mit der Natur hervorzurufen und sie dazu zu bringen, eine aktive Rolle in der Erhaltung unserer wunderschönen natürlichen Lebensräume einzunehmen. Wir geben euch dafür Müllbeutel mit auf den Weg. Bitte sammelt euren Müll in diesen Beuteln, lasst ihn nicht liegen sondern nehmt ihn mit und entsorgt ihn in Mülltonnen, damit die Landschaft, Strand und Meer frei von Abfall und Plastik bleiben. Das macht keine Mühe und sorgt dafür, dass es unserer Umwelt und damit uns allen gut geht.
Darf man in Portugal mit dem Camper am Strand parken?
Ja, Sie können tagsüber in Strandnähe in ausgewiesenen Bereichen parken, sofern dies nicht durch Beschilderung verboten ist! An den meisten Stränden in Portugal darfst du jedoch nicht über Nacht parken!
Umweltfaktoren des Wildcampings
Vor dem Einzug der sozialen Medien wurden traumhafte Sonnenuntergangsplätze nicht umgehend einem Millionenpublikum mitgeteilt, wie das heute der Fall ist. Eine neue Art von Wild-Campern besetzt die Natur ohne jegliche Rücksichtnahme auf die empfindlichen Ökosysteme, die sie umgeben. Sie bleiben tagelang am selben Ort und verursachen dabei so viel Plastikmüll und Abfall, dass sie diese draußen lagern müssen, um den Gestank nicht im Campingbus ertragen zu müssen. Als nächstes kommen dann die Füchse und streunenden Hunde, die auf der Suche nach leichter Beute die Müllbeutel aufreißen und den Inhalt in der Landschaft verteilen. Die einst idyllischen Fleckchen und - tragischerweise - unsere Meere werden verschmutzt und zerstört. Eine fatale Entwicklung des Wildcampings in Portugal!
In unseren Campern gab es chemische Toiletten immer schon inklusive und sie sind auch heute noch im Preis eingeschlossen. Leider haben viele kleinere Camper kein Bad oder Toilette, also verrichten die Leute ihr Geschäft eben hinterm Gebüsch. Wenn das aber alle so machen, sieht das idyllische Fleckchen schon bald nicht nur wie der Toilettenbereich bei Musikfestivals aus, sondern es riecht auch so!
Zu den Umweltbedenken beim Portugal Wildcampen hat sich in jüngster Zeit der massenhafte Ansturm von großen Wohnmobilen gesellt, die sich voneinander angezogen fühlen, wie die Motten vom Licht und kleine ländliche Parkplätze über Nacht in riesige Campingplätze verwandeln. Diese Fahrzeuge nehmen meist gleich mehrere Parkplätze in Beschlag, schamlos auf Ausgleichskeilen abgestellt, die Satellitenschüssel auf die Heimatsender ausgerichtet, ohne jegliche Einrichtung zur Entsorgung ihrer Abfallprodukte in der Nähe. Plätze, die für einen solchen Zweck nicht vorgesehen waren und die einem derartigen Übergriff unmöglich standhalten können, erregen vermehrt die Aufmerksamkeit der örtlichen Gemeinden, die zu Recht wegen Wildcampern Alarm schlagen.
Auswirkungen des Wildcampens auf örtliche Gemeinden
Die einheimische Bevölkerung, die an der Westküste Portugals lebt, hat den Eindruck, dass ihre Hilferufe im Umgang mit diesem Problem bisher auf taube Ohren gestoßen sind. Die Gemeindeverwaltungen sind hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch nach Einnahmen durch die Winterbesucher und den schädlichen Auswirkungen eines unregulierten Tourismus auf ihre Heimat.
Es ist kaum zu leugnen, dass der Zustrom von Touristen eine sehr lebendige Szene an der Westküste geschaffen hat. Bars und Cafés haben für ein neues internationales Flair gesorgt, welches eine neue, jüngere Generation von Menschen in diese Gegend gezogen hat, die Arbeitsplätze und neue Einnahmequellen mit sich brachten.
Die soziale und wirtschaftliche Struktur der einst einsamen und verlassenen Westküste wurde wiederbelebt. Zuvor glich die Gegend im Winter einer Geisterstadt und die kurze Sommersaison reichte zur Unterhaltung der meisten Geschäfte nicht aus. Es wäre verheerend, wenn diese Gegend wieder ausschließlich von einer alternden Bevölkerung bewohnt würde, mit geschlossenen Cafés, Bars und Geschäften.
Viele Leute fragen „warum sorgt die Regierung nicht für Einrichtungen wie Toiletten, Mülltonnen etc.?“
Tatsache ist, dass alle die Westküste gerade aufgrund ihrer Wildheit lieben! Ihr Status als Naturschutzgebiet verbietet den Bau von aneinander gereihten Hotels, wie das an vielen Orten der Algarve und in Spanien der Fall ist. Diese Naturschutzparks sind nicht dafür geschaffen um darin zu parken, zu leben oder Wildcamping zu betreiben. Aufgrund von Umweltbedenken ist es in diesen Gebieten äußerst schwierig, an Baugenehmigungen zu kommen. Die portugiesische Tourismusbehörde Turismo de Portugal hat jedoch mit dem rasanten Zulauf Schritt gehalten und mit Hilfe von EU-Mitteln kostengünstige Parkmöglichkeiten mit Einrichtungen zum Entleeren von Toiletten und Auffüllen von Wasser geschaffen. Hier erfährst du mehr: ASA's
Viele portugiesische Verbände, darunter der Verband der Wohnmobilvermieter, haben sich bei der Regierung dafür eingesetzt, dass mehr Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden und dass das Wildcampen in Portugal an öffentlichen Orten für bis zu 48 Stunden erlaubt wird. Es gibt diesbezüglich sehr positive Debatten. Sobald es neue Entwicklungen gibt, werden wir an dieser Stelle darüber berichten!
Portugal ist ein sehr dünn besiedeltes Land. Es ist leicht, sich in abgelegenen Gegenden zu verlieren und dann einfach die Nacht dort zu verbringen, wo man scheinbar eher auf eine Wildschweinfamilie als auf einen Polizisten trifft! Die Polizei ist im Allgemeinen zwar sehr freundlich und bittet einen vielleicht einfach nur weiterzuziehen, aber es besteht immer die Gefahr, eine Geldstrafe von bis zu 600€ zu kassieren. Warum also das Risiko eingehen, wenn es so viele tolle Alternativen gibt?
Alternativen zum Wildcamping in Portugal
Wir bei Siesta freuen uns riesig über die Schaffung neuer Projekte, bei denen der Wunsch nach Freiheit und Abenteuer in Harmonie mit der örtlichen Bevölkerung und der natürlichen Umwelt ausgelebt werden kann. Diese kulturell bereichernden Erfahrungen gibt es zu einem sehr günstigen Preis:
- Campspace - Entdecke Mini-Campingplätze in deiner Nähe
- homecamper - Private Campingangebote, Gärten und Innenhöfe zur Miete
- PORTUGAL EASYCAMP bietet die Möglichkeit, auf Bauernhöfen und Weingütern zu übernachten und einen schönen Stellplatz mit Weinverkostungen und anderen aufregenden Erlebnissen zu verbinden.
- EVAZION - Eine Gemeinschaft verantwortungsbewusster Reisender. Außergewöhnliche private Standorte.
- ASA's - Örtliche Gemeinden stellen gut platzierte Stellplätze mit einfachen Einrichtungen zur Verfügung, damit Camper einen Abend durch die Altstadt ziehen können. Diese Plätze kosten nur ein paar Euro.
4 Gründe, warum wir es für wichtig halten, auf einem Campingplatz oder in für Camper ausgewiesenen Bereichen zu übernachten statt wildcamping zu riskieren:
- Die wunderschönen natürlichen Lebensräume an der Westküste werden zunehmend geschädigt! Empfindliche Ökosysteme, einschließlich Sträucher und Fauna, werden von Fahrzeugen plattgewalzt, die auf der Suche nach Stellplätzen weit ins Unterholz fahren.
- Indem du auf einem Campingplatz übernachtest, hilfst du der örtlichen Bevölkerung. Campingplätze werden von Einheimischen betrieben, sie beschäftigen Mitarbeiter aus der Region und für die Instandhaltung sind ansässige Firmen zuständig!
- Respektiere die Einheimischen. Sie haben beobachtet, wie sich die wilde Naturlandschaft, in der sie aufgewachsen sind und die sie so sehr lieben, in einen kostenlosen Parkplatz verwandelt hat, während sie selbst nicht neben dem Strand parken können.
- Du denkst vielleicht, dass dein Camper mit seinem vollbepackten Dachgepäckträger und den Extreme-Off-Road-Reifen super cool aussieht (er ist schließlich dein Zuhause, da ist es ganz normal, dass du stolz auf dein Handwerk bist). Wir persönlich mögen seinen Anblick auch, denn damit hat alles für uns angefangen! Für alle anderen sieht er jedoch aus wie ein 3-Tonnen schwerer Lieferwagen, der das letzte Mal vor 10 Jahren gewartet worden ist. Es tut uns leid, das so sagen zu müssen, aber er ruiniert das Aussehen dieser wunderbar wilden Naturlandschaft.
Fazit
Als eine führende Camper-Vermietung in Portugal ist uns bei Siesta bewusst, dass es auch in unserer Verantwortung liegt, unsere Gemeinde in die richtige Richtung zu lenken! Es fängt damit an, dass wir unsere Kunden bitten, das Land und die Menschen, die hier leben, zu respektieren, bevor wir ihnen den Camper übergeben.
Wir stellen Reiseführer zur Verfügung und schlagen hübsche Campingplätze in Portugal und innovative Projekte, die sich für den Naturschutz und Ökotourismus einsetzen, vor. Wir organisieren Strand- und Naturparksäuberungen und verbreiten das Bewusstsein für richtiges, statt Wildcamping. Zudem untersuchen und beteiligen wir uns derzeit an mehreren Aufforstungsinitiativen und haben mit der Umstellung unserer Flotte auf elektrischen Antrieb begonnen, um so unsere Auswirkungen auf die Umwelt weiter zu minimieren. Falls auch du dich engagieren möchtest, folge uns bitte in den sozialen Medien und abonniere unseren Newsletter. Wir können und wir müssen besser werden!